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Hämorrhoidalleiden: Diagnose

Wann muss ich mit Hämorrhoidenbeschwerden zum Arzt?

Viele Menschen schämen sich für Beschwerden im Po-Bereich wie Jucken oder Brennen. Dies sollte aber niemals zu peinlich sein, um rechtzeitig Rat in der Apotheke oder beim Arzt zu suchen. Denn die gute Nachricht lautet: Meist handelt es sich um die Anfangsstadien, deren Symptome mit geeigneten Salben und Zäpfchen behandelt werden können. Achtung: Wenn die Beschwerden länger anhalten, insbesondere wenn Blutspuren im Stuhl entdeckt werden, ist eine ärztliche Abklärung erforderlich!

Welcher Arzt ist zuständig?

Sie können sich entweder an Ihren Hausarzt oder an einen Facharzt wenden. Ein Proktologe ist ein Arzt, der sich als Spezialist für Erkrankungen des Enddarms auch um die Diagnose und Behandlung von Hämorrhoidalleiden kümmert. Sie können auch zu einem Gastroenterologen gehen, einem Facharzt für Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes.

Das Arzt-Patienten-Gespräch

Der Arzt wird Sie zuerst genau zu Ihren Symptomen befragen. Geben Sie ihm möglichst offen Auskunft, damit er am Ende auch die richtige Diagnose stellen kann. Sie müssen sich auch nicht schämen – für den Arzt gehört es zum Berufsalltag, mit seinen Patienten über sehr persönliche und intime Dinge zu sprechen, auch über Hämorrhoiden.

Der Arzt erkundigt sich im Gespräch auch nach Faktoren, die der Grund für Hämorrhoiden sein könnten. Er fragt zum Beispiel, wie Sie sich ernähren, welche Arzneimittel Sie einnehmen, wie oft Sie Stuhlgang haben und ob Sie öfters unter Verstopfung leiden.

Ältere Frau beim Arztgespräch, stehend neben dem Doktor, welcher ihr  Informationen auf einem Tablet zeigt.

Körperliche Untersuchungen bei Hämorrhoiden

Nach der äußeren Untersuchung und vorsichtigen Tastuntersuchung hat der Arzt oft schon Hinweise ob tatsächlich Hämorrhoiden vorliegen. Um die Diagnose abzusichern, führt er eine kurze Röhre (Proktoskop) in den Analkanal ein.

Je nach Befund und um andere, ernste Ursachen für Blutungen aus dem Darmbereich auszuschließen, führt er möglicherweise noch eine Spiegelung des Enddarms (Rektoskopie) oder Dickdarms (Koloskopie) durch.

Proktoskopie

Bei der Proktoskopie begutachtet der Arzt die letzten zehn Zentimeter des Enddarms (einschließlich des Analkanals). Dazu führt er vorsichtig ein Endoskop in den After ein, ein kurzes Metallrohr mit einer Lichtquelle und einer Vergrößerungsoptik (Linse). Zuvor bekommt der Patient einen Einlauf, um den Enddarm von Stuhlresten zu befreien. Die Untersuchung dauert nur wenige Minuten und ist im Allgemeinen nicht schmerzhaft.

Rektoskopie

Bei der Rektoskopie wird der ganze Enddarm endoskopisch untersucht. Meist wird ein flexibles, schlauchförmiges Endoskop verwendet. Auch hierbei wird der Enddarm zuvor mittels Einlauf gereinigt.

Koloskopie

Bei der Koloskopie sieht sich der Arzt den gesamten Dickdarm von innen an. Dazu verwendet er ein schlauchförmiges, flexibles Endoskop mit einer winzigen Kamera an der Spitze. Damit auch feinste Veränderungen der Darmschleimhaut genau gesehen werden können, ist ein gute Vorbereitung wichtig.

Während früher drastische Abführmaßnahmen getroffen werden mussten, ist der Ablauf heutzutage entspannter. Drei Tage vor der Untersuchung dürfen Sie keine Lebensmittel, die Körner enthalten, z. B. Müsli, Vollkornbrot, Beeren, Kiwi, Trauben, verzehren. Am Tag vor der Darmspiegelung dürfen Sie nur leicht verdauliche Kost z. B. Weißbrot, Joghurt, Gemüsebrühe zu sich nehmen. Um eine gute Darmentleerung zu erreichen, reicht in der Regel die Einnahme einer Abführflüssigkeit am Vorabend und am Morgen der Untersuchung aus.

Um eventuelle Schmerzen bei der Koloskopie zu vermeiden, werden meist ein Schmerz- und ein Beruhigungsmittel verabreicht.

Über Hämorrhoiden spricht niemand gerne. Doch je früher behandelt wird, desto besser können die Symptome bekämpft werden.

Es gibt viele Ursachen für Hämorrhoidalleiden. Hier erfahren Sie mehr und was Sie dagegen tun können.