Hämorrhoiden Ursachen
Was ist die Ursache von Hämorrhoidalleiden?
Jeder Dritte hat vergrößerte Hämorrhoiden! Wie kommt es zu den lästigen Symptomen wie Entzündungen, Juckreiz, Brennen und Schmerz am Po, also dem Hämorrhoidalleiden?
Die häufigste Ursache ist zu starkes Pressen beim Stuhlgang. Bei chronischer Verstopfung ist der Darminhalt meist sehr hart. Harter Stuhl zwingt zu starkem Pressen, hierdurch wird ein hoher Druck auf die Hämorrhoiden ausgeübt. Auch zu lange "Sitzungen" auf der Toilette können sich ungünstig auf die Hämorrhoiden auswirken. Die Hämorrhoidenpolster werden dadurch sehr beansprucht, sie können allmählich ausleiern. Wenn die vergrößerten Hämorrhoiden sich entzünden, kommt es zu Juckreiz, Nässen, Brennen und Schmerz beim Stuhlgang.
Eine leichte Blutung, die Spuren am Toilettenpapier hinterlässt, kann eine weitere Folge sein.
Weitere Risikofaktoren sind eine Veranlagung zu Bindegewebsschwäche, eine Belastung des Beckenbodenbereichs durch einen hohen Druck im Bauchraum. Dieser kann durch starken chronischen Husten, Krafttraining oder Übergewicht - auch in der Schwangerschaft - auftreten.
Mit zunehmendem Lebensalter verliert das Bindegewebe an Festigkeit, deshalb treten Hämorrhoidalleiden im Alter häufiger auf als in jungen Jahren.
Hämorrhoidalleiden infolge geringer Bewegung
Bewegungsmangel kann die Verdauung beeinträchtigen.
Manche Menschen reagieren darauf mit Verstopfung, einem begünstigenden Faktor für die Entstehung von Hämorrhoidalleiden. Durch das starke Pressen auf der Toilette vergrößern sich die Hämorrhoiden langfristig.
Jeder Mensch reagiert anders auf Bewegungsmangel. Es gibt Menschen, die sich viel bewegen, ausreichend trinken und ballaststoffreich ernähren und trotzdem unter Verstopfung leiden. Andere wiederum profitieren von einem täglichen Bewegungsprogramm. Das muss kein Leistungssport sein, bereits ein täglicher Spaziergang von 20 Minuten, am besten nach dem Essen, kann den Darm in Schwung bringen.
Wer zusätzlich „Darmsport“ betreiben möchte, sollte Ausdauertraining wie Schwimmen, Walken oder Radfahren machen.

Hämorrhoidalleiden im Alter: Senioren sind häufig betroffen
Bei Senioren kommen häufig mehrere Risikofaktoren zusammen, die zu einem Hämorrhoidalleiden führen können. Zum einen verliert das Bindegewebe an Festigkeit und Elastizität, zum anderen ändern sich die Körperfunktionen mit zunehmendem Alter. Der Stoffwechsel verlangsamt sich, der Hormonhaushalt verändert sich – Faktoren, die man durch gesunde Ernährung, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und tägliche Bewegung teilweise ausgleichen kann. Wichtig ist, dass der Stuhlgang nicht unterdrückt wird. „Müssen“ sollte jederzeit erlaubt sein! Alles, was das Gefäßpolster (= Hämorrhoiden) am Enddarm entlastet, lindert die Beschwerden und sorgt dafür, dass Stuhlgang und Gase nicht ungewollt entweichen können.
Der besondere Tipp: Das individuelle Bewegungsprogramm
Wenn Sie in Ihrer Bewegung eingeschränkt sind, beispielsweise aufgrund von Hüftproblemen, Rheuma oder Arthrose, gibt es trotzdem Möglichkeiten für einen regelmäßigen Bewegungsausgleich. Viele Fitnessstudios haben sich bereits auf Menschen mit gesundheitlichen Problemen eingestellt und bieten Unterstützung und Begleitung durch speziell geschultes Personal und Physiotherapeuten an. Empfehlenswert sind darüber hinaus Bewegungsarten, die die Gelenke nicht belasten, wie Schwimmen und Radfahren. Auch der tägliche Spaziergang an der frischen Luft zahlt sich in jeder Hinsicht aus – dies kann auch der Weg zum Bäcker sein.

Hämorrhoiden in der Schwangerschaft und Stillzeit
In der Schwangerschaft verändert sich der Hormonhaushalt. Bestimmte Hormone sorgen beispielsweise dafür, dass das Bindegewebe zur Vorbereitung auf die Geburt auch im Analbereich dehnbarer wird. Dies kann eine Vergrößerung der Hämorrhoiden zur Folge haben. Die Neigung zu Verstopfung – ebenfalls ein häufiges Problem in der Schwangerschaft – kann die mit den vergrößerten Hämorrhoiden einhergehenden Beschwerden verstärken.
Hinzu kommen im Verlauf der Schwangerschaft die Gewichtszunahme der Mutter und des Kindes. Dadurch wird ein immer größerer Druck auf den Beckenboden ausgeübt, was die Vergrößerung der Hämorrhoiden zusätzlich begünstigen kann.
Nicht jede Schwangere entwickelt dieses Problem, die erbliche Veranlagung für eine Bindegewebsschwäche spielt auch eine Rolle.

Medikamentöse Behandlung von Hämorrhoiden in der Schwangerschaft und Stillzeit
Eine medikamentöse Behandlung von Hämorrhoiden mit Hämorrhoidensalben oder Hämorrhoidenzäpfchen ist in der Schwangerschaft möglich. Wichtig ist es, dass Sie sich ihrem Arzt anvertrauen, wenn sich bei Ihnen während der Schwangerschaft oder Stillzeit Hämorrhoidenbeschwerden entwickeln.
Bitte beachten Sie: Die Anwendung sollte in der Schwangerschaft und Stillzeit nur nach Rücksprache mit dem Arzt und über höchstens zwei Wochen erfolgen.
